NABU prangert Biodiesel (zu Unrecht) an
In einer aktuell veröffentlichten Studie prangert der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Zusammenarbeit mit der Umweltorganisation Transport & Environment die Nutzung von Biodiesel an. Rund 45% der Palmölimporte der EU sollen als Biodiesel in den Tanks von Autos und LKW landen, was durch Regenwaldrodungen starke Auswirkungen auf die Klimabilanz hätte. Der NABU berücksichtigt allerdings nicht, dass für die Biodieselproduktion in der EU ausschließlich Palmöl mit Nachhaltigkeitszertifikat verwendet werden darf. In der Nahrungsmittel- und chemischen Industrie hingegen gelten die strengen Nachhaltigkeitsanforderungen bisher nicht. „Der NABU lässt die Wahrheit ungesagt: Für das als Biokraftstoff genutzte Palmöl darf gar nicht gerodet werden - für Frittierfett und Shampoo dagegen schon.“, gibt Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie, zu bedenken. Die Autoren der für die Europäische Kommission erstellten „Globiom-Studie“ warnen ebenfalls vor einer einseitigen Berücksichtigung der erhöhten Treibhausgasemissionen durch Landnutzungsänderungen nur für Biokraftstoffe und widersprechen somit den Schlussfolgerungen des NABU. Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wurde der in 2014 in Deutschland produzierte Biodiesel zu ca. 70% aus Raps (aus deutscher und europäischer Produktion), zu ca. 22% aus Altspeisefett und nur zu ca. 4% aus Palmöl hergestellt.